Fachphysician Assistant für Orthopädie und Unfallchirurgie

Physician Assistants in der Orthopädie und Unfallchirurgie unterstützen Ärztinnen und Ärzte bei der Diagnostik und Therapie des Stütz- und Bewegungsapparats, der sich aus Knochen, Sehnen und Muskeln zusammensetzt. Das Behandlungsspektrum umfasst sowohl konservative Ansätze als auch operative Eingriffe wie die Endoprothetik und Frakturversorgung bis hin zur Behandlung von Polytraumata.

Die Fachweiterbildung für PAs in der Orthopädie und Unfallchirurgie erstreckt sich über einen Zeitraum von 24 Monaten. Davon sollten mindestens 3 Monate in einer Notfallaufnahme und 1 Monat in der Intensivmedizin abgeleistet werden. Die restliche Zeit verbringen die Teilnehmer in der spezialisierten klinischen Praxis oder in einem ambulanten orthopädisch-unfallchirurgischen Umfeld, in dem Sie eingestellt sind.

In Deutschland gibt es rund 15.505 Fachärzte in diesem Bereich, von denen viele in Kliniken oder im ambulanten Sektor tätig sind. Physician Assistants können hier durch gezielte Weiterbildung und den Erwerb spezialisierter Kompetenzen effektiv eingebunden werden.

Ort Virtuelles Klassenzimmer
Termine Beginn ab 05/2025
Dauer Stundenzahl
  • 360 Stunden Theorieunterricht
  • 2936 Stunden berufliche Praxis, davon:
  • 176 Stunden in der Notaufnahme
  • Der Rest in orthopädischen und unfallchirurgischen Abteilungen
Abschluss Der Lehrgang schließt mit dem Zertifikat “Fachphysician Assistant für Orthopädie und Unfallchirurgie” ab.
Kosten 335,42€
pro Monat & Teilnehmer über 24 Monate

PAs im Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie benötigen neben fundierten theoretischen Kenntnissen insbesondere praktische Fertigkeiten. Sie müssen in der Lage sein, akute Verletzungen schnell einzuschätzen, notwendige Maßnahmen selbstständig einzuleiten und komplexe manuelle Tätigkeiten auszuführen.

Die Weiterbildung beginnt mit einer strukturierten Einführung in die Grundlagen der Orthopädie und Unfallchirurgie. Begleitende Seminare und Vorlesungen an unserem Bildungsinstitut DBPA ergänzen die praktische Tätigkeit, wobei Themen wie Notfallmedizin, perioperative Versorgung und spezialisierte chirurgische Techniken vermittelt werden.

Das Ziel der Weiterbildung ist es, PAs in der Orthopädie und Unfallchirurgie die notwendigen theoretischen und praktischen Fähigkeiten zu vermitteln, um eigenständig komplexe Behandlungen durchzuführen und als wichtige Unterstützung im interdisziplinären Team zu fungieren.

Ablauf für die Seminartage im Rahmen der Fachweiterbildung

Block 1: Grundlagen der Orthopädie und Unfallchirurgie

Tag 1–3: Einführung in die Orthopädie und Unfallchirurgie

  • Einführung in diagnostische Verfahren: MRT, CT, Röntgen
  • Pharmakologie: Schmerzmittel, Antibiotika, Gerinnungsmanagement
  • Hygienemanagement und OP-Vorbereitung: OP-Verhalten, Hygiene und Patientensicherheit

Tag 4–5: Präoperative und postoperative Versorgung

  • Instrumentenkunde und AO-Klassifikation zur Frakturbehandlung
  • Prä- und postoperative Patientenbetreuung: Wundversorgung und Dokumentation

Block 2: Thorax und obere Extremitäten

Tag 6–8: Diagnostik und Therapie der Schulter

  • Rotatorenmanschette, Clavicula und AC-Gelenk: Diagnostik und Therapie
  • Schulterluxation und Schulterfrakturen: konservative und operative Behandlung

Tag 9–11: Ellenbogen und Hand

  • Tennis- und Golferellenbogen, Ellenbogenluxationen und Frakturen
  • Hand- und Handgelenkfrakturen, Karpaltunnelsyndrom und rheumatoide Arthritis

Block 3: Untere Extremitäten

Tag 12–14: Hüfte und Knie

  • Hüftarthrose und Hüftfrakturen: Diagnostik und Therapie
  • Meniskusrisse, Kreuzbandrisse, Patellafrakturen und Luxationen

Tag 15–17: Unterschenkel und Fuß

  • Tibia- und Fibulafrakturen, Sprunggelenksfrakturen
  • Muskel- und Sehnenverletzungen, Achillessehnenentzündung, Quadrizepssehnenrupturen

Block 4: Wirbelsäule

Tag 18–20: Wirbelsäulenerkrankungen

  • Bandscheibenvorfälle und Wirbelkörperfrakturen: Diagnostik und Therapie
  • Spinalkanalstenose und degenerative Wirbelsäulenerkrankungen

Tag 21–23: Operative und nicht-operative Verfahren

  • Operative Verfahren bei Wirbelsäulenfrakturen und Tumoren
  • Konservative Therapieansätze und Rehabilitation

Block 5: Notfallmedizin und Traumatologie

Tag 24–26: Polytraumamanagement

  • Stabilisierung von polytraumatisierten Patient*innen, Schockbehandlung
  • Erstversorgung bei Frakturen, thermischen Verletzungen und Triage

Tag 27–29: Notfallkommunikation und Zusammenarbeit

  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Notfallteam, Triage und Krisenkommunikation
  • Fallbeispiele und praktische Übungen zur Notfallversorgung

Block 6: Alterstraumatologie

Tag 30–32: Sturzprävention und geriatrische Traumatologie

  • Sturzprävention und typische Frakturen im Alter
  • Geriatrische Bewertung und multidisziplinäre Zusammenarbeit

Tag 33–35: Schmerz- und Medikamentenmanagement bei älteren Patienten

  • Besondere Herausforderungen im Schmerzmanagement und bei Medikamenteninteraktionen
  • Betreuung und Rehabilitation von geriatrischen Traumapatienten

Block 7: Rehabilitation und Sportmedizin

Tag 36–38: Grundlagen der orthopädischen Rehabilitation

  • Rehabilitationsstrategien zur Wiederherstellung von Kraft, Beweglichkeit und Ausdauer
  • Rehabilitationsübungen und Techniken

Tag 39–41: Sportmedizinische Ansätze und postoperative Rehabilitation

  • Sportartspezifische Rehabilitation und Management von Sportverletzungen
  • Langzeitrehabilitation und Wiedereinstieg in den Sport

Block 8: Kinderorthopädie

Tag 42–44: Orthopädische Erkrankungen im Kindesalter

  • Diagnostik und Therapie von Deformitäten, Wachstumsstörungen und Frakturen bei Kindern
  • Behandlungen bei Hüftdysplasie, Klumpfuß, Skoliose und angeborenen Fehlbildungen

Tag 45–47: Therapien und spezielle Behandlungen im Kindesalter

  • Konservative und operative Behandlung von orthopädischen Erkrankungen im Kindesalter
  • Fallbeispiele und interaktive Diskussionen zur Kinderorthopädie

Praktische Einheiten:

Zusätzlich zu den theoretischen Modulen umfasst die Weiterbildung 2936 Stunden berufliche Praxis, die hauptsächlich in orthopädischen und unfallchirurgischen Abteilungen absolviert werden. Dabei müssen auch 176 Stunden in der Notaufnahme absolviert werden. Die praktische Ausbildung wird in einem Logbuch dokumentiert, das regelmäßig von einem Facharzt überprüft wird.

Präsenzkurse:

• Nahtkurs
• Anlage von Thoraxdrainagen

Abschluss:

Nach erfolgreichem Abschluss aller Module, Praktika, Präsenzkurse und der schriftlichen sowie mündlichen Prüfung erhalten die Absolvent*innen die Zusatzbezeichnung “Fachphysician Assistant für Orthopädie und Unfallchirurgie”.

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